Yvonne Ganz 11/20/2020

Plan «B wie BAU» oder Place «2B»

Pläne sind im Bau unverzichtbar. Bei der Umsetzung dieser Pläne kommt nicht selten Plan B zum Zug. Ein Blick auf die Bauprojekte «Campus Brig» und «Campus Zürich» und «Plan B».

CAMPUS BRIG – das Ziel ist noch nicht erreicht, aber der Weg fühlt sich gut an

Ende August 2020 fand in Zermatt die Strategietagung der FFHS statt. Der Masterplan wurde vorgestellt. Die Zukunftspläne aller Departemente zeigten auf, wie sie die Gesamtstrategie der FFHS tragen. So auch das neue Organigramm mit dem neuen Departement Bau, Real Estate und Facility Management. Das ist der Plan ab Oktober 2020. Pläne im Bau sind unabdingbar. Der Architekt und Planer denkt in Varianten und prüft die Funktionalität mit Plan. Hier wird selten Plan A Realität. Plan A steht für den Anfang. Plan B für die Weiterentwicklung oder Lösung und vielleicht Z für die Umsetzung und Realität. Das Interessanteste ist, was zwischen Alpha und Omega stattfindet. Der Plan B erlaubt eine Grenzverschiebung. Ein Prozess und die Entwicklung stehen in dieser Phase im Vordergrund
und nicht das Ziel selber. Dies öffnet die Suche nach Möglichkeiten, Chancen und optimalen Lösungen. Plan B im Bau ist somit nicht ein verfehlter Plan A, sondern bedeutet, immer noch auf der Zielgeraden zu sein. Das Schlimmste im Bau ist, keinen Plan zu haben. Unser Plan ist 2021 im Campus Brig und im Campus Gleisarena Zürich einzuziehen und die neuen Räumlichkeiten einzuweihen.

CAMPUS ZÜRICH – darum braucht die Zukunft Fragen und Pläne

Die meisten Menschen befassen sich mit dem, was bereits existiert und fragen nach dem Warum. Weshalb aber sollen wir nicht den Blick auf das richten, was noch nicht ist und uns fragen: Warum nicht? So entsteht Zukunft, in der sich neue Ideen und Möglichkeiten realisieren lassen. So stellt sich die Frage: A oder B, oder F?

Plan F wie «Frau am Bau» 

Dazu haben sich Mitte September Frauen aus der Baubranche an der Zollstrasse 17 in der Gleisarena getroffen und das Layout der Retailfläche diskutiert. Architektinnen, Bauleiterinnen und Bauplanerinnen. Ein brillanter Austausch, der das Projekt und den Place 2B entstehen lässt. Sie richten den Blick auf das, was noch nicht ist und fragen: Warum nicht? Wir können die Zukunft nicht kennen, aber wir können sie gestalten. Darum braucht die Zukunft Fragen und Pläne.

Stimme aus der Baukommission

Hans Widmer – Stiftungsratspräsident und Baukommissionsmitglied

Herr Widmer, Sie sind an allen Baukommissionssitzungen dabei und haben schon manche Situationen im Bau miterlebt. Haben Sie immer einen Plan B?

Ja, immer. Weil auch in der besten Planung nicht alles und jedes Detail vorhergesehen werden kann. Prozesse – auch solche der Planung – sind wie Fliessgewässer, die zwar meistens dem Flussbett folgen, aber eben nur meistens. Denn Bächlein und Seitenflüsse können dazu führen, dass die kalkulierten Wassermengen anders ausfallen als vorgeplant und dann braucht es seitens der Verantwortlichen Anpassungsfähigkeit, schnelle Reaktionen und Entscheidungen. Was kann Sie von einem Plan A abbringen? Für mich ist das Wort «abbringen» nur zum Teil stimmig. Bevor ich auf den neuen Plan einsteige, leiste ich kurze Zeit Widerstand und, wenn ich spüre, dass «bockiges» Widerstandleisten das Projekt gefährdet, dann steige ich um, ohne den Plan A blind und verbissen zu verfolgen. Im Sinne wie es Oscar Wilde gesagt hat: «Shoot for the moon, even if you miss, you’ll land among the stars.»