Caroline Aebischer 01/12/2023

Von der Industrie an die Hochschule und zurück

Silvan Zahno (38) hat den MAS Industrie 4.0 an der FFHS abgeschlossen. Gleichzeitig ist er Professor an der HES-SO Valais-Wallis. In dieser Position vereint er die Perspektiven Forschung, Industrie und Wissensvermittlung.

Dass Wissenstransfer und Perspektivenwechsel Fortschritte ermöglichen, weiss Silvan Zahno, Absolvent des Masterstudiengangs Industrie 4.0. Schon immer war ihm wichtig, Neues zu lernen. Ob im Job, privat oder in einer Weiterbildung. So hat sich der Infotronik-Ingenieur dazu entschieden, einen Master an der FFHS zu absolvieren. Und schon vor Abschluss des Studiums begann er eine Stelle an der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) als Assistenzprofessor im Bereich Digitale Systeme und Computer-Architektur. Dabei ist er an einer Schnittstelle und leitet – mittlerweile als Professor – eine Forschungsgruppe, stellt den Kontakt zur Industrie sicher und vermittelt das Wissen an Studierende.

Verschiedene Perspektiven vereint

In den Bachelor-Studiengängen an der HES-SO vermittelt Zahno vertieftes Wissen, das direkt mit der Praxis verknüpft wird. Der Transfer von Forschung in die Lehre ist ein wichtiger Grundpfeiler von Fachhochschulen wie der FFHS und HES-SO. «Basierend auf Grundlagenforschung entwickeln wir Technologien weiter, um diese in der Industrie einsetzbar zu machen», erklärt Zahno. So entstehen gewinnbringende Projekte in Kooperation mit lokalen Unternehmen. Beispielsweise hat Zahno mit seiner Forschungsgruppe, den Smart Process Lab, einen intelligenten Agenten entwickelt, der Anweisungen für das optimale Beladen eines Lastwagens gibt. Ein weiteres Projekt war die Erstellung eines Digitalen Zwillings einer Produktionsanlage, womit bis zu 30 Prozent Kapazitäten freigesetzt werden konnten. «Entgegen vielen Befürchtungen gehen diese Einsparungen nicht auf Kosten menschlicher Arbeitskräfte», so Zahno, «denn Mensch und Maschine ergänzen sich». Der Mensch sei stark darin, aufgrund weniger Variablen Entscheidungen zu treffen, die Maschine wiederum könne ihn mithilfe von vernetzten Informationen unterstützen. In der Entwicklung hin zu Industrie 5.0 steht die menschliche Perspektive sogar wieder mehr im Fokus – sie ist auch mit modernsten Technologien nur bedingt ersetzbar.

Vom Studenten zum Professor

«Da Industrie 4.0 mehrere Wissenschaften in einem Studiengang gruppiert, konnte ich mir an der FFHS ein breites technologisches Wissen aneignen», so Zahno. Es sei auch wichtig, sich in einem spezifischen Thema zu vertiefen, was ihm mit seiner Masterarbeit gelang. Zum Thema Edge Computing untersuchte er, wie die daten- und rechenintensive Videoüberwachung durch lokale Speicherung und Verarbeitung von Daten effizienter gestaltet werden kann. Eine weitere Perspektive kam durch seine Weiterbildung dazu: Als Student an der FFHS erhielt Zahno wertvolle didaktische Inputs, die er auch an der HES-SO anwenden konnte.