Mathias Blatter 31.01.2024

«Die FFHS ist für mich Effizienz pur!»

Joshua Lischetzki stammt aus einer Bauernfamilie, er ist naturverbunden und Nachhaltigkeit ist ihm wichtig. Daher war die Entscheidung für die Vertiefungsrichtung Leadership and Sustainability Management für sein Bachelorstudium in Betriebsökonomie an der FFHS schnell getroffen. Auch in seinem Beruf als Busfahrer spielt Nachhaltigkeit eine grosse Rolle.

Der 34-jährige Lischetzki liebt die Freiheit nicht nur, er lebt sie. Vor allem mag er es, selbst am Steuer zu sitzen. Das eigene Leben in die Bahnen zu lenken, in denen es sich richtig anfühlt, ist Teil seiner Einstellung. Genauso wie den Dingen richtig auf den Grund zu gehen, sich und die Welt stetig zu hinterfragen und dabei nicht blindlings durch den Alltag zu hasten. 

Ein Bubentraum wird wahr 

Der Berner Oberländer mit polnischen Wurzeln verfügt in seinem noch jungen Berufsleben bereits über einen reichen Erfahrungsschatz. Nach der kaufmännischen Lehre und Berufsmaturität arbeitete er zunächst als Versicherungsberater, wechselte danach ins Finanzwesen und weiter in die Pharmabranche. Bis dahin konnte er sich bereits eine ansehnliche Karriere aufbauen, die dann aber nochmals in eine komplett andere Richtung gehen sollte. Ein Bauchgefühl und nostalgische Erinnerungen liessen ihm keine andere Wahl mehr.  

Joshua Lischetzki ist seit seiner frühesten Kindheit maschinen- und technikbegeistert. «Mit riesigen Augen stand ich immer allem gegenüber, das gross und technisch beweglich war», erinnert er sich.  Er erfüllte sich seinen Bubentraum und machte kurzerhand den Fahrausweis für LKW und zugleich das Car-Permis. Er durfte nun offiziell die richtig grossen Maschinen bedienen. Nach längerem Überlegen entschied sich Lischetzki seinen Bürojob mit lukrativen Berufsaussichten zu kündigen und Busfahrer zu werden. Er fand auf Anhieb eine Anstellung als Linienbusfahrer, konnte fortan Menschen durchs Städtchen Thun fahren und verspürte rasch viel mehr Zufriedenheit. Dazu sagt er rückblickend: «Es war schlicht die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Natürlich war es riskant, natürlich war es leichtsinnig und natürlich war es aus finanzieller Sicht ebenfalls unlogisch.» Aber nichtsdestotrotz bescherte ihm dieser Entscheid viel Flexibilität und Freiheit, die er so zuvor nicht hatte – ganz zu schweigen davon, dass er seiner Leidenschaft folgen konnte. 

Back to School 

So ist es auch ebendiese Freiheit, die ihn im Weiteren dazu bewegte – neben dem Job als Busfahrer – sein Studium wieder aufzunehmen. Der wissenshungrige Lischetzki hatte bereits 2014 an der FFHS für zwei Semester studiert, hat aber seit 2020 infolge seines Jobwechsels erst wieder richtig Fahrt aufgenommen. «Das Busfahren ist eine flexible und repetitive Tätigkeit, die mir neben dem nötigen Einkommen, Raum und Zeit für mein Studium ermöglichte», so Lischetzki. 

In diesem Herbstsemester wird Lischetzki sein Bachelorstudium in Betriebsökonomie mit Vertiefung in Leadership and Sustainability Management abschliessen. Dafür gibt er Vollgas, denn Lischetzki beschäftigt sich privat wie beruflich aus tiefster Überzeugung mit Themen der Nachhaltigkeit. Das Studium bietet ihm einen Einblick in die Führungsethik und ins Nachhaltigkeitsmanagement in einer zunehmend vernetzten und digitalisierten Welt. An der FFHS findet er optimale Rahmenbedingungen, die zu seinem Leben passen, wie er erklärt: «Die FFHS ist für mich Effizienz pur! Ich kann zielgerichtet und gut vorbereitet, die Studieninhalte mit meinem Berufs- und Privatleben kombinieren, etwa das Angebot montagabends und samstagmorgens Unterricht wahrzunehmen, ist perfekt.» 

Nachhaltigkeit leben und studieren 

Ursprünglich stammt Lischetzki aus einer Bauernfamilie, weswegen er seit jeher eine enge Bindung zur Natur kennt und selbst hat. Mittlerweile ist er in der Region Olten zuhause, aber im Grünen und Weitläufigen, fern vom städtischen Thun. Dort fährt er Bus mit «Herz und Gewissen«, wie er sagt, denn er glaubt an das Business Modell «Bustransport», das überall nachhaltig und sinnvoll sei, wo kein Zug hinfährt. In diesem Sinn kann Lischetzki tagtäglich einen aktiven Beitrag für die Umwelt sowie die Gesellschaft leisten – denn auch die soziale Komponente ist ihm sehr wichtig. 

Sein beruflicher Fokus hat sich inzwischen dennoch wieder leicht verschoben. Er legt einerseits grossen Wert auf das erlernte Handwerk rund ums Busfahren, doch zieht es ihn andererseits wieder zurück ins Büro, um auch seine strategischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse bei seinem Arbeitgeber, dem Busbetrieb Olten Gösgen Gäu AG (BOGG), einzubringen. Sein Studium hilft ihm dabei, dass er diesen Schritt vollziehen und sein angeeignetes Wissen nun wieder auch im Sinne der Nachhaltigkeit einbringen kann – studiert habe er nämlich aus rein idealistischen Gründen und nicht vordergründig, um seine Karriere voranzutreiben und entsprechend mehr Geld zu verdienen. Gewissermassen schliesst sich so auch ein Kreis, da er seit diesem Herbst mit einer spannenden neuen Funktion bekleidet zurück im Büro ist und motiviert neue Herausforderungen anpacken will. «Ab und zu werde ich aber auch künftig noch am Lenkrad eines Busses unseres Betriebs anzutreffen sein», sagt er schmunzelnd.

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