27.02.2017

«Unternehmen ganzheitlich und interdisziplinär denken»

Brig/Zürich – Die vierte industrielle Revolution weckt neue Bedürfnisse auf dem Arbeitsmarkt. Diesen begegnet die FFHS mit dem ersten Master-Studiengang zum Thema, dem MAS Industrie 4.0 – Smart Engineering & Process Management.

Mit der zunehmenden Interaktion zwischen Geräten scheint die vierte industrielle Revolution nach der Mechanisierung, Elektrifizierung und Computerisierung der Wertschöpfungskette unaufhaltbar. Für Führungs- und Fachkräfte in der Industrie steigen die Herausforderungen. Hier setzt der neue Weiterbildungs-Master an, welchen die FFHS ab Herbst 2017 anbietet. Der Fachverantwortliche David Gemmet erklärt im Kurzinterview, worum es geht:

Was zeichnet den MAS Industrie 4.0 an der FFHS aus?

Der MAS Industrie 4.0 ist fachlich einzigartig in der Schweiz: Er behandelt die Digitalisierung in KMU-Industriebetrieben in einer Breite und Tiefe, wie sie in einfachen Kursen oder CAS nicht vermittelbar wären. Fallbeispiele und Dozierende mit fundierter Erfahrung sorgen dafür, dass Studierende Learnings mitnehmen, die sie im Produktionsbetrieb anwenden können.

Inwiefern wird der Arbeitsmarkt sich mit der vierten industriellen Revolution verändern?

Routinearbeiten werden automatisiert und Arbeitnehmer sind gefordert, interdisziplinärer zu denken. In der digitalisierten Industrie braucht eine Führungskraft auch Know-how in der Datenauswertung, muss also Anforderungen an gängige IT-Methoden und Tools stellen können. Ausserdem sollte sie immer den Endkunden (Customer Experience) im Auge behalten, oder wie die Produktionsanlage mit dem Lieferanten «interagiert», um einen gewinnbringenden und kostengünstigen Service an den Endkunden zu liefern. Solide BWL-Kenntnisse dürfen also auch nicht fehlen.

Welche Schwerpunkte setzt der MAS Industrie 4.0?

Studierende sollen lernen, die Anforderungen bei der Digitalen Transformation eines Unternehmens ganzheitlich und interdisziplinär zu beurteilen. Dabei spielt das Verständnis von technologischen Entwicklungen eine grosse Rolle. Fachleute in der Industrie müssen wissen, was sich hinter Schlagworten wie CPS, MES, Robotik und Automation verbirgt und wie sich neue Technologien und bestehende Wertschöpfung verketten lassen. Weiter wird die Vernetzung in einer «intelligenten Fabrik» (Smart Factory) betrachtet, um so betriebswirtschaftliche Konzepte wie die Losgrösse 1 umzusetzen.

An wen richtet sich der MAS Industrie 4.0?

Der MAS-Studiengang richtet sich an Fach und Führungskräfte, sowie Berater, die ein vertieftes fachliches Wissen im Bereich der digitalen Transformation von Industrieunternehmen gewinnen möchten. Idealerweise bringen Studierende Erfahrungen in BWL, IT oder Ingenieurwesen mit und arbeiten in der Industrie oder in einem industrienahen Betrieb.

Der MAS Industrie 4.0 wird von der Fernfachhochschule Schweiz angeboten. Inwiefern unterscheidet sich ein Fern- von einem konventionellen Studium?

Der Studiengang bietet die bekannten Vorteile eines Fernstudiums an der FFHS: Zeitliche und örtliche Flexibilität, die Möglichkeit berufsbegleitend zu studieren und digitale Lern- und Arbeitstools, die es viel leichter machen, Studium, Beruf, Familie und Hobbys unter einen Hut zu bringen.

David Gemmet, Fachverantwortlicher MAS Industrie 4.0