15.05.2017

MAS Business Law zieht vor Gericht

Brig/Zürich – Am 22. April 2017 fand der Moot Court des MAS Business Law zum ersten Mal im Bezirksgericht Zürich statt. An der simulierten Verhandlung vertraten sechs Studierende die Kläger und die Beklagten – fast wie im echten Gerichtsalltag.

Es ist wie im wahren Leben: Zwei erfolgreiche Unternehmer schliessen einen Kaufvertrag ab. Nach Unstimmigkeiten endet eine Schlichtungsverhandlung erfolglos, und die Parteien entschliessen sich zum Prozessieren.

Vor Gericht stehen heute aber nicht die CEOs der beiden Unternehmen, sondern nur ihre Anwälte. Und das Gericht dient nicht in erster Linie der Rechtsprechung, sondern dazu, den teilnehmenden Studierenden des MAS Business Law geltendes Prozessrecht und die Gepflogenheiten im Gerichtssaal möglichst realitätsnah zu vermitteln.

Vor der beeindruckenden Kulisse des Zürcher Bezirksgerichts nehmen die Studierenden des MAS Business Law für einen Tag die Rollen von Anwälten im Gericht ein. Sie bereiten sich vorgängig auf den Fall vor, halten Plädoyers, erlernen die verfahrensrechtlichen Prozesse von Klagebegründung zu Klageantwort, von Replik zu Duplik hautnah und praktisch.

Dabei werden die Studierenden eng begleitet, so dass der Lerneffekt möglichst gross ist. 2017 übernahm Studiengangsleiterin Sandra Cooke die Rolle der Gerichtspräsidentin, Dozent Marcel Buttliger hatte die Leitung des Moot Court inne. Die Dozenten Gilles Benedick und Milani Dominik coachten die beiden Studierenden-Teams und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Jasmine Fux sorgte als Gerichtsschreiberin und Pressevertreterin für die Dokumentation der Verhandlung.

«Es war kalt im Gerichtssaal», gibt Teilnehmer Simon Rüegger nach dem Moot Court zu Protokoll und mit einem Augenzwinkern, «ging aber ganz schön heiss zu- und her.» Der Familienvater und Berater für Risk Management and Compliance stand im Rahmen des MAS Business Law zum ersten Mal vor Gericht. Es sei halt schon anders in den hohen, ganz in Holz gehaltenen Räumen zu referieren: «Die Atmosphäre gibt der Übung das gewisse Etwas.»

Als Nicht-Jurist geht Simon Rüegger mit einem soliden Verständnis der Zivilprozessordnung (ZPO) nach Hause. Und wichtiger: Er weiss, wie man sie anwendet. «Spannend war auch, die eigene Klageschrift aus Sicht der Gegenpartei vorzubereiten und mögliche Gegenargumente zu entkräften, noch bevor diese überhaupt ins Feld geführt wurden», erklärt er. «Ich würde die Erfahrung Moot Court jederzeit weiterempfehlen», schliesst er sein begeistertes Plädoyer für den Moot Court.