12.05.2019

Das Ziel klar vor Augen

Eines ist der Lebenslauf von Stephan Bischof sicher nicht: gradlinig. Was man aber gleich erkennt ist, dass der gebürtige St. Galler jemand ist, der die Herausforderung und Abwechslung sucht. Und wenn sich Stephan Bischof etwas in den Kopf gesetzt hat, wird es verwirklicht. Weil er immer genau weiss, was er will, war ihm auch klar, dass der Master in Business Law an der FFHS der nächste Schritt ist.

Wenn der 40-jährige Ostschweizer ein Ziel vor Augen hat, dann setzt er es auch um. So hat er im Alter von 30 Jahren seinen Traum einer Eigentumswohnung verwirklicht. Dass sie nicht an perfekter Lage war, war für Stephan Bischof kein Rückschritt und schon lange kein Grund zum Aufgeben. «Wenn nicht heute, dann morgen. Weitermachen lautet das Motto», ist er überzeugt. So verkaufte er das Objekt nach ein paar Jahren und konnte dank seinem guten wirtschaftlichen Spürsinn in eine Wohnung in Zürich direkt an der Limmat einziehen. Der Traum des Herzens-Stadtzürchers war erfüllt.

Natursenf für die Schweiz

Ähnlich war es mit dem Natursenf. Der Wahlzürcher hatte das Produkt während eines Urlaubes in Köln entdeckt, war sofort begeistert davon und machte noch vor Ort den Inhabern einen Vorschlag zur Zusammenarbeit. Stephan Bischof wollte den Senf in die Schweiz bringen. Anfangs lagerten die Senftöpfe noch in der eigenen Garage, heute helfen ihm Mitarbeiter bei der Distribution. «Zu Beginn bin ich an jeder Türe klopfen gegangen, dafür war ich mir nicht zu schade.»

Der Import von Natursenf ist jedoch nur ein Teil seiner heutigen Tätigkeit. Stephan Bischof ist zusätzlich Dozent an der NBW (Betriebswirtschaftliche Weiterbildung Zürich), Coach, Sänger und Student. «Ich bin jemand, der gerne die 24 Stunden nutzt, die Gott mir gegeben hat. Wenn ich etwas mit Freude mache, dann hat der Tag keine Uhr und ich unterscheide nicht zwischen Arbeit und Freizeit», erzählt der ausgebildete Betriebsökonom voller Tatendrang.

Der Multitasker

Neben seinem Smartphone, welches ihm hilft alle Termine im Überblick zu behalten, ist es die Freude an dem, was er macht, die ihm erlaubt, die verschiedenen Bälle gleichzeitig zu jonglieren und in der Luft zu halten. Fällt trotzdem mal einer runter, dann nimmt Stephan Bischof es gelassen: «Manchmal geht halt etwas schief. Man muss dem nicht lange nachweinen, für mich heisst das, aufstehen, aus den Fehlern lernen und das nächste Projekt anpacken.» Deshalb war es für ihn auch nie eine Frage, ob neben den verschiedenen beruflichen Tätigkeiten ein Studium Platz hat. So hat er im Herbst 2018 den Master in Business Law an der FFHS begonnen. Überzeugt hat ihn die Fernfachhochschule durch ihr Studienmodell. Nur alle zwei Wochen einen Präsenztag zu haben erlaubt es ihm, seine anderen Tätigkeiten unter einen Hut zu bekommen. So steht er an einem Abend als Opern-Operettensänger auf der Bühne, berät am nächsten Tag Unternehmen und unterrichtet BWL als Dozent, um am übernächsten dann selber als Student im Hörsaal zu sitzen. Natürlich braucht das eine gute Organisation und Disziplin, der Schritt hat sich aber gelohnt, erzählt der Student: «Ich bereue es keine Minute, an der FFHS mein Studium begonnen zu haben. Mir gefällt besonders die Mischung aus geführtem Programm und Selbstverantwortung.» In der Zwischenzeit ist Stephan Bischof sogar so begeistert von den Dozenten, dass er sich öfters Präsenzunterricht wünschen würde, um noch mehr von ihrem Wissen profitieren zu können.

Vom Lehrbuch zum fertigen Vertrag

Sei es privat beim Kauf der eigenen Wohnung, bei Aufträgen als Sänger, bei Verhandlungen für den Verkauf des Natursenfes oder als Geschäftsleitungsmitglied eines KMU mit einem Team von sechzig Personen, immer wieder wurde Stephan Bischof mit rechtlichen Fragen konfrontiert. In diesen Momenten wünschte er sich, selbst mehr Wissen in dem Bereich zu haben. Deshalb hat er sich für den Master in Wirtschaftsrecht entschieden. «Der Praxisbezug ist für mich ein wichtiger Punkt beim Studium. Der Master an der Fernfachhochschule ist die ideale Ergänzung zu meinem wirtschaftlichen Hintergrund als ausgebildeter Betriebsökonom FH und gibt mir vertieftes Wissen, welches ich dann direkt anwenden kann». Das erlernte Knowhow im Vertragsrecht dient ihm als Rüstzeug, um selber schneller beurteilen und entscheiden zu können.

Die nächsten Schritte

Neben der Selbstmotivation, sich mehr Wissen anzueignen, war für Stephan Bischof nach dreizehn Jahren Berufstätigkeit ein anderer Aspekt ausschlaggebend, um wieder eine Ausbildung zu beginnen. Er will ein Diplom in der Tasche haben, um den nächsten Karriereschritt machen zu können. Und diesen hat er schon klar vor Augen. Stephan Bischof möchte Geschäftsführer eines KMU werden. Dafür wird er dank seiner langjährigen beruflichen Erfahrung sowie dem neu erworbenen Wissen im Wirtschaftsrecht bestens gerüstet sein.