25.10.2021

Die Zukunft des Vertriebs von Lebensversicherungen

In seinem Artikel im «Journal of Insurance and Financial Management» zeigt der FFHS-Dozent Dr. Andreas Svoboda auf, welche Auswirkungen die digitale Transformation auf die Vertriebsmodelle von Versicherungsdienstleistern hat.

Zusammenfassung

Die digitale Transformation bringt besonders in der Dienstleistungsbranche grosse Veränderungen und Umbrüche mit sich. Online-Käufe und -Transaktionen, Kundenservice über digitale Plattformen und neue Modelle wie die Sharing Economy sind nur einige der wesentlichen Veränderungen auf dem Markt. Der Versicherungssektor gelangt vermehrt in den Fokus und insbesondere bei den Lebens- und Nichtlebensversicherungen steigt die Nachfrage. Die Pandemie hat einerseits dazu geführt, dass der Versicherungsschutz notwendiger wurde und andererseits, dass der Vertrieb von Versicherungsdienstleistungen über digitale Kanäle erfolgen musste.

Ziel dieses Artikels ist es, diese Veränderungen im Vertrieb von Versicherungen zu untersuchen und dabei die Rolle der Vertreter oder Makler, Unternehmen oder Vermittler zu beleuchten. Anhand des Beispiels von Belgien wird aufgezeigt, wie sich die Veränderungen in der Branche im Hinblick auf den Vertrieb zeigen. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass sich das heutige Vertriebsmodell hin zu digitalen Plattformen verlagert.

Die sich verändernde Gesellschaft, insbesondere die steigende Lebenserwartung, technologische Perspektiven wie künstliche Intelligenz, die stärkere Vernetzung sowie veränderte Kundenbedürfnisse und -vorlieben haben den Vertrieb von Versicherungen auf Online-Plattform verlagert. Daher müssen sich Versicherer auf den Aufbau von Partnerschaften innerhalb ihrer verschiedenen Ökosysteme konzentrieren, die Mitarbeitenden zur Teamarbeit ermutigen und sicherstellen, dass sie ein hybrides oder mehrkanaliges Vertriebsmodell eingeführt haben. Denn trotz veränderter Kundenbedürfnisse hin zu digitalen Plattformen ist das traditionelle persönliche Gespräch nach wie vor von Bedeutung.