22.02.2018

Digitale Arbeit: Neue Tools, neue Werte, neues Leadership

Neue Tools prägen die digitalisierte Arbeitswelt. Entsprechend verändert sich die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten. Die digitale Arbeitswelt zeichnet sich aber nicht nur durch neue Hilfsmittel aus. Werte wie Vertrauen, Transparenz und Eigenverantwortung spielen eine wichtige Rolle – auch beim Führungsstil | von Cindy Eggs*

Die digitale Transformation macht unsere Arbeitswelt komplexer, schnelllebiger und damit auch unsicherer. Was heute gilt, kann morgen schon anders sein. Diesem Umstand tragen Managementmodelle wie das des viel diskutierten VUCA-Konzepts (volatility, uncertainty, complexity, ambiguity) oder das der Arbeit 4.0 Rechnung. Führung, Organisations- und Personalentwicklung reagieren auf diese Entwicklung, indem sie partizipativer, liquider und flexibler werden: Teams arbeiten dezentral in agilen Netzwerken und neuen Arbeitsumgebungen zusammen und Chefs werden zu Begleitern, Förderern und Coaches.

Tools als Unterstützung

Moderne Technologien und Netzwerke ermöglichen den Mitarbeitenden von unterschiedlichen Standorten aus zusammenzuarbeiten;. Man tauscht sich via Skype aus und organisiert seine Dokumente und Aufgaben mit Tools wie Slack oder Trello. Neues Wissen und neue Business-Kontakte findet man in Fachgruppen in sozialen Netzwerken. Letzteres nutzen Unternehmen zudem fürs Selbst- und Produktemarketing: Dank dem sogenannten Crowdsourcing gewinnen Unternehmen vertiefte Einblicke in die Kundenwünsche. Die Kunden wiederum erhalten die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse in die Produktentwicklung einfliessen zu lassen. Beide Seiten profitieren so gleichermassen.

Vertrauen als die neue Währung

Auch wenn die technischen Komponenten der neuen Arbeitswelt oft in den Vordergrund gestellt werden, heben Experten die Wichtigkeit einer neuen Werteorientierung hervor. Vertrauen, Transparenz, Offenheit und Eigenverantwortung prägen die moderne Unternehmenskultur. Darum definieren Unternehmen heute in Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitenden einen gemeinsamen, von der Unternehmensstrategie abgeleiteten Zweck und priorisieren dementsprechend die Projekte. Dies schafft eine gemeinsame Wertebasis, die Sinn stiftet und motiviert. Dem zugrunde liegen agile Methoden und Organisationsformen, die von der Prämisse ausgehen, dass Diversität und kollektive Intelligenz bessere Resultate hervorbringen als Einzelpersonen.

Leader als Coach

Diese neue Unternehmenskultur bedingt aber auch ein neues Führungsverständnis. Zeiten, wo der Chef Vorgaben macht, kontrolliert und kritisiert, gehören der Vergangenheit an. Ein moderner Leader agiert als Coach und stellt den Menschen und seine individuelle Weiterentwicklung in den Vordergrund. Er ist Begleiter im Wandel und bringt die Ideen seiner Mitarbeitenden zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zusammen. Unternehmen tun gut daran, ihre Mitarbeitenden für die neue Arbeitswelt fit zu machen. Diese sollen neue Tools, Werte und Methoden kennenlernen und auf den eigenen Unternehmenskontext anpassen. Nur so können Unternehmen auch im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich sein.

Zukunftsweisende HR-Skills entwickeln

Im Weiterbildungsstudiengang «Master of Advanced Studies (MAS) Arbeit 4.0 – transformierte Organisation und digitales HR» der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) lernen Führungspersonen, Personal- und Organisationsfachleute, wie sie agile Organisationsentwicklung, digitale Führung und zukunftsweisendes Human Resources Management in ihrem Unternehmen anwenden können. Mehr Informationen zum Studiengang: MAS Arbeit 4.0

 

* Dieser Text ist erstmals am 18. Februar 2018 in der Südostschweiz am Sonntag erschienen.