04/16/2021

Die Corona-Impfung als Perspektive

Wann ist die viel zitierte Herdenimmunität erreicht? Wie sieht es mit Mutationen aus? Bietet die Corona-Impfung die langersehnte Hoffnung auf Normalität? Fundierte Antworten auf diese und auf weitere heraufordernde Fragen lieferte Infektiologe Prof. Dr. Jan Fehr im Webinar zur Corona-Impfung.

«Bei kaum einem Thema wird in kurzer Zeit so viel Wissen geschaffen wie zur Corona-Impfung», leitete Dr. Rolf Heusser von der Universität Zürich und Mitarbeiter des Schweizer Nationalfonds, das erste Webinar der Reihe «Wissenschaf(f)t Perspektiven» ein. Genau darum soll es in dieser Reihe gehen: Wissen zu schaffen und zu vermitteln und damit Perspektiven.

Beginnend bei der Geburtsstunde der ersten Impfung gegen Pocken im Jahr 1802 schlug Prof. Dr. Jan Fehr, Leiter des ersten Impfzentrums in Zürich, in seinem Inputrefererat den Bogen von der Impfstoffentwicklung von damals zu heute. Das Prinzip der Impfung ist dabei dasselbe geblieben: Eine natürliche Infektion in abgeschwächter Form vortäuschen, damit das Immunsystem einen Schutz aufbauen und es so eine Infektion erfolgreich bekämpfen kann. Die wichtigsten Fragen aus Fehrs Ausführungen zusammengefasst:

Wie die Impfung funktioniert

Wie das Immunsystem mit seinen Abwehrmechanismen funktioniert, erklärte der Prof. Dr. Jan Fehr auf leicht verständliche Weise. Die mRNA-Impfung macht sich die zelluläre Abwehr und die Abwehr der Antikörper zunutze: Der Eindringling wird erkannt und mit der Immunabwehr dessen Abbau ausgelöst. Für die Impfung wird nur ein Teil des Coronavirus, das sogenannte Spikeprotein, simuliert. «Dabei wird die Bauanleitung, die messenger-RNA, für dieses Spikeprotein verwendet und in eine Art «Fettkügelchen» verpackt eingeimpft. Die Zellen lesen danach den enthaltenen RNA-Code ab und stellen während zwei Tagen Spikeproteine her», erklärte Fehr. Mit diesem Vorgang wird das Immunsystem getriggert, die Immunantwort auszulösen.