06/08/2022

Coin-Investor, Cryptominer und Blockchain-Consultant

Colin Studiger ist mitten im Cryptobusiness gelandet und kennt sich mit verteilten Datenbanken, fälschungssicheren Transaktionen, kurz mit Blockchain, bestens aus. Der Absolvent des Studiengangs CAS Blockchain erklärt, warum die Technologie künftig nicht mehr wegzudenken ist und was ihn dazu bewegt hat, in diesem Gebiet Fuss zu fassen.

Die Blockchain-Technologie wird momentan heiss diskutiert, fast gehypt – zu Recht?
Die Distributed Ledger Technologie ist derzeit (zu Recht) in aller Munde. Ich gehe davon aus, dass diese Technologie grossen Einfluss und Auswirkungen auf bestehende Prozesse wie auch auf die Art und Weise der zukünftigen Arbeit und Wirtschaft haben wird. Leider ist noch sehr viel spekulativ und die Technologie noch nicht ganz in der «realen» Wirtschaft angekommen. Die meisten Projekte verstehen sich immer noch als «Finanz-Instrumente», im Bereich DeFi werden täglich neue Projekte, Protokolle etc. mit (meist) unrealistischen Versprechen gelaunched. Viele Menschen, vor allem «Blockchain-Neulinge» haben den «get rich quick» Ansatz und verfallen so Projekten, welche hohe Erwartungen schüren, aber dann leider nicht liefern oder alles nur heisse Luft ist resp. war. Das hat auch der letzte NFT-Hype gezeigt, einige Projekte waren durchaus erfolgreich (bspw. Bored Ape Yacht Club), viele Anleger haben aber auch einfach Geld verloren, weil sie auf Betrüger und falsche Versprechungen reingefallen sind.

Wie wird sich dies in Zukunft verändern?
Sobald es die Technologie schafft, «Real World Use Cases» zu erschaffen und sich tatsächlich «sinnvoll» in unserem Alltag zu etablieren, wird die Technologie nicht mehr wegzudiskutieren sein. Ich gehe jedoch davon aus, dass diese Transformation noch mind. fünf bis zehn Jahre dauern wird.

Seit wann beschäftigen Sie sich mit Blockchain?
Ich beschäftige mich seit 2017 mit der Blockchain-Technologie. Wie die meisten habe ich am Anfang einfach einmal «random» Coins gekauft und gehofft, dass diese eines Tages viel mehr wert haben als zum Einkaufszeitpunkt. Je länger und intensiver ich mich jedoch mit der Technologie beschäftigt habe, umso tiefer fiel ich ins «Rabbit-Hole» und wurde vom «Investor» zum «Technologie-Interessierten». Im 2018 habe ich mir dann einige Occasion-Miner gekauft und Hobby-mässig zu Hause im Keller mit den Geräten interagiert und mich in die Mining-Thematik eingelesen. Im 2019 habe ich dann gemeinsam mit meinem Bruder und zwei Freunden ein Mining-Unternehmen gegründet, mit welchem wir mittlerweile im Blockchain-Consulting Bereich tätig sind.