UNESCO-Lehrstuhl an der FFHS für vier Jahre verlängert
Seit 2017 führt die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) einen UNESCO-Lehrstuhl für personalisiertes und adaptives Fernstudium und hat ein internationales Forschungsnetzwerk aufgebaut. Die Aktivitäten tragen Früchte. Die UNESCO hat den Lehrstuhl für weitere vier Jahre verlängert.
Der UNESCO-Lehrstuhl, der seinen Sitz in Brig hat, erforscht die Wirksamkeit und die didaktischen Grundlagen adaptiver Lernkonzepte. Gemäss der Zielsetzung des UNESCO-Programms UNITWIN (= university twinning and networking) hat sich der Lehrstuhl in den vergangenen vier Jahren dem Aufbau eines internationalen Netzwerkes gewidmet und den Wissensaustausch auf dem Gebiet gefördert. Mit verschiedenen Partneruniversitäten aus Afrika, Ost- und Westeuropa wurden Forschungs- und Netzwerkkooperationen realisiert.
Junge Forschende fördern
Um die internationale Vernetzung und Forschungskompetenz zum adaptiven Lernen zu fördern, hat der Lehrstuhl ein Austauschprogramm für Forschende ins Leben gerufen. Es umfasst einerseits Kurzaufenthalte von FFHS-Mitarbeitenden an Partnerhochschulen, um spezifischen Forschungsbedarf zu identifizieren. Auf der anderen Seite wurden halbjährige Forschungsaufenthalte von Austauschforschenden an der FFHS organisiert, um Laborexperimente durchzuführen und die experimentellen Ergebnisse in Feldstudien zu überprüfen. Ausserdem konnten Stipendien vergeben werden, um junge talentierte Forschende weltweit zu fördern.
«In der ersten Phase haben wir uns auf die Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent konzentriert. Derzeit erweitern wir den Fokus und bauen Kooperationen in weiteren Kontinenten sowie auf individueller Ebene auf», so Prof. Dr. Per Bergamin, Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls.
MOOC für adaptives Lernen
Mit verschiedenen Bildungsangeboten treibt der FFHS-Lehrstuhl ausserdem den Wissenstransfer im Bereich technologiebasiertes, personalisiertes und adaptives Lernen voran. Im Herbst 2021 startete erstmals ein MOOC (=Massive Open Online Course), der Themen von adaptiven Lern-Systemen über «Learning Analytics» bis hin zu didaktischen Fragestellungen beleuchtet und Interessierten weltweit offensteht.
Mit der Verlängerung des Lehrstuhls für weitere vier Jahre sieht sich Prof. Dr. Bergamin bestätigt, die eingeschlagene Strategie an der FFHS weiterzuführen: »Das Hauptziel bleibt die regionale, nationale und internationale Vernetzung, um die Forschungskapazitäten und das Wissen hier in der Region in Zusammenarbeit mit anderen zu erhöhen». Mit dem kürzlichen Einzug in den neuen Hochschulcampus in Brig stehen dem Lehrstuhl zudem nun auch Forschungslabore mit neuster Technologie zur Verfügung. Ein wichtiger Beitrag zum Bildungs- und Forschungsstandort Wallis. Der Kanton Wallis steht dieser Entwicklung sehr positiv gegenüber und begrüsst die Erneuerung dieses Unesco-Lehrstuhl. Staatsrat Christophe Darbellay erklärt dazu: «Die Personalisierung und Individualisierung des Unterrichts ist eine der Herausforderungen im Bereich der pädagogischen Innovation. Mit der Erneuerung dieses UNESCO-Lehrstuhls wird die Fernfachhochschule als Zentrum für Exzellenz und Innovation anerkannt und agiert als wichtiger Akteur, indem sie die nationalen und internationalen Netzwerke, insbesondere mit Afrika, stärkt.»
Insgesamt zählt die Schweiz acht UNESCO-Lehrstühle, der Lehrstuhl an der FFHS ist der einzige Lehrstuhl an einer Fachhochschule.