22.08.2022

Lean Innovation Award – Die beste Idee gewinnt!

Mit inspirierenden Events und Programmen neue Lösungen für die Zukunft entwickeln – dies ist die Mission des Impact Hub in Bern. Zum Beispiel mit dem Lean Innovation Award (LIA), bei dem die besten Geschäftsideen gesucht werden. Noreen Illi, Event-Verantwortliche beim Impact Hub, und Ute Eisenkolb, Studiengangsleiterin des MSc Business Administration, im Interview.

Noreen Illi, was ist das Ziel des Lean Innovation Awards?
Die Schweiz ist nicht nur bezüglich materiellen Wohlstands reich, sondern wir haben auch einen Reichtum an Ideen. Viele dieser Ideen verstauben aber in Schubladen mit dem Label «vielleicht irgendwann einmal». Hier möchten wir mit LIA ansetzen: Menschen vom Unternehmertum begeistern und auf den ersten Schritten begleiten.

Noreen Illi engagiert sich als Eventmanagerin im Impact Hub Bern dafür, dass zusammen mit verschiedensten Akteuren kollaborativ innovative und nachhaltige Lösungen gefunden werden können.

Warum ist LIA für Studierende der FFHS interessant?
Neben spannenden Master Classes zu Themen wie «Innovation & Impact», «Erfolgreich Verhandeln» oder «Finanzierung» ist es eine Gelegenheit, die eigene Idee anderen Personen in einem geschützten Rahmen vorzustellen, zu challengen und mit Hilfe von Experten weiterzuentwickeln. Dabei steht bei LIA die Community im Zentrum. Während rund eines Monats kann man der Idee etwas mehr Raum geben und erhält die Chance sich zu entfalten.

Welche Lösungen für die Zukunft sind aus Ihrer Sicht gefragt?
Das ist schwer so generell zu sagen, es gibt ja global ein paar Baustellen (lacht). Meiner Meinung nach sollte jede Lösung so entworfen und designed sein, dass sie uns als Gesellschaft hilft, sorgfältig mit unseren sozialen, monetären und ökologischen Ressourcen umzugehen. Egal, ob es jetzt ein typisch «nachhaltiges» Produkt ist oder nicht. Daher sind der Kreislaufwirtschaftsgedanke und das enkeltaugliche Wirtschaften zentral.

Was waren Ihre Highlights bei der Durchführung von LIA im letzten Jahr?
Das Highlight war für mich der Community Spirit, der aufkam: Trotz – oder vielleicht sogar dank der grossen Vielfalt an Ideen – unterstützen und ermutigten sich die Teilnehmenden gegenseitig und es entstanden Kollaborationen. Jung-Bäckerin Manuela beliefert Inas Events in ihrem Laden Recycle Design Bern mit Trebies Cookies aus Treber, während Gregor von Desiratio Claudio von Breiby beim Promovideo hilft, und Rhiana vom Social-Chatbot Sofia eine Zusammenarbeit mit Simone vom Unterstützungsprogramm Social Income startet, die ihrerseits bereits in der ersten Ausgabe 2020 dabei waren.

Es gibt ja einige Awards und Auszeichnungen für Start-Ups und Entrepreneurs in der Schweiz. Warum LIA?
LIA ist die Vorstufe zu den anderen erwähnten Awards und für Early-Stage Business Ideen ausgerichtet. Man erarbeitet und challenged nochmals das eigene Business Modell, übt den Pitch und wird ausgerüstet für grössere Wettbewerbe. Das Förderprogramm LIA vom Impact Hub Bern ergänzt unserer Meinung nach das bestehende Angebot also bestens und mit einem anderen Fokus.

So läuft es ab

Der erste Schritt ist die Bewerbung (Frist bis 16. Oktober). Wer noch nicht sicher ist, ob LIA das Richtige ist, kann man am 27. September am Online Info Event teilnehmen. Wird man selektioniert, startet das Programm am 1. November mit einem Meet & Greet und fünf Master Classes, abgerundet von einem Community Event. Dort werden die fünf Finalistinnen bestimmt und am 8. Dezember werden die Ideen dann vor der Jury gepitcht und die Gewinner gekürt.

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Ute Eisenkolb, warum sind Ihrer Meinung nach solche Awards für Unternehmertum und nachhaltigem Wirtschaften wichtig?
Die Bedeutung solcher Awards ergibt sich in mehrerer Hinsicht. Zum Einen prüft eine unabhängige Jury von verschiedenen Experten u. a. die Innovation, das Geschäftsmodell, die Umsetzbarkeit, Leadership-Aspekte des Teams und kann dem Start-up eine wertvolle Rückmeldung geben. Zum Anderen erhöhen Awards die Sichtbarkeit des Start-ups nicht nur im Markt, sondern auch bei potenziellen Investoren. Bei einem solchen Event kommen zudem viele Player zusammen und es ist eine gute Gelegenheit, das Netzwerk zu stärken.

 

Ute Eisenkolb leitet den Studiengang MSc Business Administration mit den beiden Vertiefungen «Business Administration» und «Sustainability and Circular Innovation». Sie verfügt über weite Erfahrungen in Innovation & Entrepreneurship und verantwortet eine Reihe digitaler Innovationen.

Inwiefern fördert die FFHS nachhaltiges Unternehmertum?
Nachhaltigkeit wird immer mehr in den verschiedenen Studiengängen der FFHS verankert. Der MSc Business Administration startet diesen Herbst die neue Richtung «Sustainability & Circular Innovation» – ein bedeutsames Thema in Unternehmen. Darin wird das nachhaltige Entrepreneurship sehr gefördert. Studierende haben in Modulen und dem Projekt die Möglichkeit, an ihren eigenen Business-Ideen zu arbeiten und sie zu verwirklichen.

Der Studiengang MSc Business Administration in Innovation Management scheint prädestiniert für das Programm. Ist LIA auch für Studierende anderer Studiengänge interessant?
Geschäftsmodelle und Start-ups entstehen in verschiedenen Branchen und Bereichen. Daher ist LIA nicht auf einen Studiengang begrenzt. Gründungswillige in anderen Studiengängen sollen sich unbedingt auch angesprochen fühlen und diese Gelegenheit nutzen, um ihr Start-up voranzubringen.

Gab es denn bisher schon Studierende der FFHS, die bei LIA teilgenommen haben?
Mir ist keine bisherige Teilnahme von Studierenden der FFHS bei LIA bekannt. Aber genau deshalb möchten wir LIA unterstützen und damit wiederum auch das nachhaltige Unternehmertum bei Studierenden fördern.

Gibt es bei Ihren Studierenden bereits Business Ideen, die aufgetaucht sind und Potenzial für einen Award hätten?
Es sind bisher viele Geschäftsideen im Studiengang entstanden und bearbeitet worden, z. B. im Bereich digitaler Apps. Ich bin auf die Eingaben sehr gespannt und freue mich, die Studierenden beim Event wiederzusehen.