17.05.2018

Arbeit 4.0: Neue Ansätze in der Führung und Leadership

Die Digitalisierung und die Generationen Y und Z erheben neue Ansprüche an die Unternehmen und deren Führung. Firmen sehen sich mit steigender Komplexität, Dynamik und Ambiguität konfrontiert. Sie müssen neue Wege gehen, auf denen Selbstorganisation, Transparenz und Agilität eine wichtige Rolle spielen. Am 17. Mai fand das Business Breakfast seit langem wieder einmal in Bern statt und war eine ideale Plattform, um über Apekte wie Holakratie, und digitale Führungskultur zu diskutieren. Nach einem Inputreferat von Cindy Eggs, FFHS, folgten praktische Erfahrungsberichte von Liip und Swisscom.

Eggs, Verantwortliche an der FFHS für den neuen Weiterbildungsstudiengang MAS Arbeit 4.0, erläuterte Hintergründe, Auslöser und wichtige Kernaspekte und wies ausserdem auf die Skills hin, die in einer neuen Arbeitswelt benötigt werden: Veränderungsbereitschaft und Kreativität. Und obwohl dem Individuum viel Platz eingeräumt wird, wird das Kollektiv wieder wichtiger. Das zeigt sich sowohl im Abbau der typischen Hierarchiekonstrukte, sowie an den Formen der agilen Zusammenarbeit.
 

Macht und Hierarchie haben keinen Platz

Emmerich Stoffel von der Swisscom zeigt dies deutlich an der Zusammensetzung des Teams bei der Swisscom, das aus einer Bottom-up Initiative entstand. „Agile“ wird als Gesamtpaket betrachtet, welches aus fünf Bausteinen besteht. Dabei stehen Methoden (z.B. Scrum), Organisationsformen (z.B. Holacracy), Verhaltensweisen (z.B. dezentrale Entscheidungsfindung), Fähigkeiten (Konflikt- & Kommunikationsfähigkeiten) und ganz wichtig, die Haltung (z.B. Kultur der Gemeinsamkeit) im Vordergrund. Diese Konstellation der Zusammenarbeit benötigt auch ein neues Verständnis von Mitarbeiterführung bzw. Leadership, welches sich auf die Kernpfeiler Unternehmer, Netzwerker, Trainer und die eigene Führung konzentriert. Aspekte wie Hierarchie und Macht, die bislang mit Führungspositionen assoziiert werden, haben in einer wirklich agil geführten Teamstruktur keinen Platz mehr.

Die In's & Out's einer holakratischen Organisation

Was bei der Swisscom noch in Teams durchgeführt wird, ist bei Liip firmenübergreifender Arbeitsalltag, denn die Web-Agentur ist komplett holakratisch organisiert. Nadja Perroulaz beschreibt wie Liip diesen Schritt wagte, welche „Lessons-learnt“ das Unternehmen machte und was sich seither wie geändert hat. Neben dem bei Hr. Stoffel erwähnten Aspekt hinsichtlich Macht und Einfluss weisst sie auch auf wichtige Elemente hin wie ein geklärtes Rollenverständnis, die Bedingung an die Mitarbeiter, Verantwortung zu übernehmen - sowohl was Budget und Ausgaben betrifft als auch für die eigene Weiterentwicklung, der Einfluss des Wandels auf die Unternehmenskultur und die Bedeutung von Konflikt und Feedbacktrainings für alle.

 

Downloads

  • Präsentation FFHS, Cindy Eggs
  • Präsentation Swisscom, Emmerich Stoffel
  • Präsentation Liip, Nadja Perroulaz