17.06.2024

«Weiterbildung ist die gemeinsame Verantwortung von Mitarbeitenden und Arbeitgebern»

Berufe verschwinden, neue entstehen, Arbeitstechniken ändern sich – Weiterbildungen sind wichtiger denn je. Stefan Eggel, Direktor Weiterbildung, erklärt im Interview wie flexibel ein Master of Advanced Studies (MAS) an der FFHS ist und welche Weiterbildung er selbst noch in Angriff nehmen möchte.

Stefan Eggel, Travail. Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, hat bereits vor zwei Jahren eine Weiterbildungsoffensive gefordert. Wo stehen wir heute?
Schweizweit laufen viele Initiativen, vor allem, was die Vereinbarkeit von Studium und Beruf betrifft. Mit unserem Blended-Learning-Modell kann die FFHS hier viele Studierende abholen. Was in der Schweiz in den letzten Jahren zu beobachten ist: Die Leute wollen und bilden sich auch weiter und die Nachfrage nach kürzeren Weiterbildungen wie Certificate of Advanced Studies (CAS) nimmt zu.

Müssen sich Arbeitnehmende ein Leben lang weiterbilden, um ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten?
Ein Arbeitnehmer muss den Willen und das Engagement haben, sich weiterzubilden. Wir stellen aber auch fest, dass es stark von der Branche abhängt, ob eine tertiäre Weiterbildung in Anspruch genommen wird oder nicht. Es ist wichtig, die Arbeitgebenden zu sensibilisieren und sie zu motivieren, Geld für Weiterbildungen in ihre Budgetplanung aufzunehmen und ihre Mitarbeitenden zu ermuntern. Weiterbildung ist die gemeinsame Verantwortung von Mitarbeitenden und Arbeitgebern.

Schlussendlich profitiert auch das Unternehmen von gut ausgebildeten Mitarbeitenden?
Genau. Meiner Meinung nach kommt die Investition in einen Mitarbeitenden dem Unternehmen doppelt zurück.

Seit rund einem Jahr bietet die FFHS maximale Flexibilität beim Master of Advanced Studies (MAS). Was hat sich geändert?
Nicht nur unser Studienmodell bietet höchste Flexibilität, sondern auch unser MAS-Programm. Um den Mastertitel zu erlangen, sind 60 ECTS-Punkte erforderlich. Dazu müssen 30 ECTS als CAS oder DAS absolviert werden und die Thesis im Fachgebiet des gewählten MAS-Programms verfasst werden. Zur Spezialisierung können bis zu zwei CAS à 10 ECTS aus verwandten Gebieten gewählt werden. Wir bieten aber auch in der Studiendauer Flexibilität. Unsere MAS-Programme sind je nach Stundenplan und Arbeitsbelastung in verschiedenen Geschwindigkeiten möglich. In der Regel dauert ein MAS sechs Semester mit einem Arbeitspensum von 80 bis 100 Prozent.

Ein MAS in drei bis vier Semestern ist auch möglich?

Mit unserem flexiblen Modell ist das möglich. Es gibt Studierende die zwei CAS parallel absolvieren. Aber eine verkürzte Studiendauer erfordert ein hohes Mass an Disziplin und ein gutes Zeitmanagement.

Welche Weiterbildung würden Sie selbst gerne noch in Angriff nehmen?
Ich habe mir überlegt, etwas in die Richtung Compliance und Datenschutz zu machen. In meinem Studium habe ich die Rechtswissenschaften nur gestreift. In meinem Berufsalltag habe ich auch immer mehr mit Verträgen zu tun. Ich würde gerne mehr über Vertragsrecht, wissen. Aktuell bin ich im Higher Education Management (HEM) Programm. Der Verein, der sich dem Hochschulmanagement verschrieben hat, bietet den Teilnehmenden von Schweizer Hochschulen eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen und Best Practices auf verschiedenen Führungsebenen.