Die Zukunft des Lernens: IFeL ist Teil einer europäischen 6G-Forschungsgruppe
Das Institut für Fernstudien und eLearningforschung (IFeL) ist ein wichtiger Partner in einer europäischen Forschungskooperation, die zu technischen Grundlagen der nächsten Mobilfunkgeneration 6G forscht. Diese Technologie, die ab etwa 2030 verfügbar sein soll, verspricht unter anderem auch eine grundlegende Neugestaltung des Lernens: immersiver, personalisierter und nahtloser.

Dr. Ioan-Sorin Comșa (rechts im Bild), wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFeL, hat gleich bei mehreren publizierten Forschungsarbeiten massgebliche Beiträge geliefert und besondere Anerkennung verdient – hier mit Prof. Dr. Gabriel-Miro Muntean, IEEE BMSB 2025 Conference Chair.
Auf der internationalen Konferenz IEEE BMSB 2025 präsentierte das Forschungsteam vier beachtenswerte Arbeiten. Diese Veröffentlichungen zeigen, wie Netzwerke der nächsten Generation und künstliche Intelligenz (KI) zusammenwirken können, um die hohen Anforderungen moderner Bildung zu erfüllen. Ein besonderer Erfolg ist, dass eine dieser Arbeiten mit dem «Best Student Paper Award» ausgezeichnet wurde – eine Bestätigung der Qualität und Relevanz dieser Forschung.
Wie wird 6G das Lernen beeinflussen? Zwei zentrale Entwicklungen
Die aktuellen Forschungstätigkeiten der Gruppe konzentrieren sich auf technische Grundsätze und Modelle, die notwendig sind, damit die Bildung von den neuen Möglichkeiten profitieren kann, die 6G bieten soll. Folgende zwei Ansätze wurden von der Forschergruppe präsentiert:
- Immersive Lernumgebungen mit garantierter Qualität: 6G wird Datenraten und viel niedrigere Verzögerungs- respektive Ladezeiten ermöglichen, die derzeit kaum vorstellbar sind. Diese Netzwerkleistung ist Voraussetzung dafür, dass holografische Klassenzimmer oder Lernumgebungen in virtueller und erweiterter Realität (VR/XR) nicht nur möglich, sondern stabil und flüssig werden. Studierende können komplexe Operationen aus der Ferne üben oder Laborgeräte bedienen – alles ohne Verzögerungen oder Verbindungsabbrüche. Gleichzeitig werden Echtzeit-Lernanalysen durch KI unterstützt, also der Fortschritt und das Lerntempo jeder einzelnen Person präzise verfolgt und an dynamische Lernziele angepasst.
- Massgeschneiderte Infrastruktur durch digitale Zwillinge: Ein zentrales Forschungskonzept ist der sogenannte digitale Zwilling. Dabei wird eine exakte, virtuelle Kopie einer physischen Umgebung erstellt – sei es ein Arbeits- beziehungsweise Schulungsraum, ein Labor oder ein gesamter Campus. Mit diesem digitalen Modell können unsere Expertinnen und Experten das 6G-Netzwerk im Voraus simulieren, testen und optimieren. Dies stellt sicher, dass knappe Netzwerkressourcen (Datenvolumen, Geschwindigkeit) genau dort verfügbar sind, wo sie für kritisches Lernen benötigt werden. Dies garantiert maximale Effizienz und verhindert Engpässe in stark frequentierten Lernzonen, wie sie heute noch oft vorkommen.
Ein Blick hinter die Forschung: Fokus auf Exzellenz
Die Arbeiten der Forschergruppe und des IFeL umfassen technisch anspruchsvolle Themen wie den Einsatz von KI für eine effiziente Datenverteilung innerhalb des Netzwerks und die Entwicklung von Protokollen für faire Zugangsmöglichkeiten für alle Nutzer – ein entscheidender ethischer und technischer Aspekt.
Es ist besonders erfreulich, dass Dr. Ioan-Sorin Comșa, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFeL, einen massgeblichen Beitrag an allen vier Veröffentlichungen geleistet hat und dessen Arbeit in diesem Zusammenhang mit einem Titelbeitrag im IEEE Broadcast Technology Society Magazine gewürdigt wurde.
Mit dieser Forschung in 6G-Netzwerken trägt das IFeL technologischen Ansätzen und Anwendungen bei, die sicherstellen, dass die Bildung der Zukunft schneller, interaktiver und vor allem personalisierter wird – und technische Hürden für das Lernen von morgen beseitigt werden. Die Erfolge bei der IEEE BMSB 2025 zeigen, dass das IFeL aktiv daran arbeitet, dass die neue Hochgeschwindigkeitskommunikationstechnologie auch zugunsten der Bildung und des adaptiven Lernens eingesetzt wird.