01.06.2021

Nächste Krise kommt bestimmt: Wie sich Unternehmen widerstandsfähig machen können

Während der Corona-Pandemie ging und geht es vor allem darum, die Vulnerablen zu schützen; verletzliche Mitmenschen also, die am meisten gefährdet sind. Was ist aber mit den Resilienten, den Widerstandsfähigen? Und: Wie wird man resilient als Unternehmen?

Auch um diese Fragen ging es in der vierten und vorerst letzten Ausgabe der Webinar-Reihe «Wissenschaf(f)t Perspektiven», die die FFHS gemeinsam mit Public Health Schweiz und Swiss School of Public Health durchgeführt hatte.

Dr. Astrid Rimbach, Leiterin des FFHS-Studiengangs Gesundheitsförderung, und Dozentin Dr. Nicola Jacobshagen, Expertin für Gesundheitsmanagement, zeigten unter anderem auf, wie sich ein Unternehmen widerstandsfähig machen kann gegen Krisen aller Art.

Dabei ist die organisationale Resilienz eines Betriebs nicht auf einen einzigen Teilbereich, einen bestimmten Prozess, oder auf die Bedingungen am Arbeitsplatz zu reduzieren. Der Begriff vereint verschiedene und umfassende Massnahmen auf der organisationalen (Führungs-)Ebene.

Die Frage nach der unternehmerischen Widerstandsfähigkeit ist denn auch viel mehr eine Frage, wie man ein Unternehmen weiterbringen kann. Es geht um Gestaltung und Führung, nicht um die alleinige Vorbereitung eines Abwehr- und Verteidigungsplans, den man dann im unvorhersehbaren Fall schnell mal aus der Schublade ziehen könnte.

Eine Herausforderung kommt selten allein. Eine Krise, die die Handlungsfähigkeit innerhalb eines Unternehmens von heute auf morgen infrage stellen kann, streift, trifft und beschleunigt sogenannte Megatrends, die ohnehin schon für Unsicherheiten sorgen können.

Die Digitalisierung etwa sorgte bereits lange vor Corona für einschlägige Veränderungen auf den Führungsebenen. Die Kompetenzanforderungen an Führungskräfte steigen, beziehungsförderndes Verhalten wie Coaching oder Vernetzung wird gleichzeitig wichtiger, die Hierarchien womöglich flacher. Zumindest führt die Digitalisierung dazu, dass Verantwortlichkeiten und somit auch die Macht innerhalb von Unternehmen breiter verteilt und mehr Mitarbeitende damit befähigt werden sollen.

Gut so, finden auch die beiden FFHS-Wissenschaftlerinnen Dr. Astrid Rimbach und Dr. Nicola Jacobshagen. Vernetzung, Offenheit, Partizipation, Agilität – dies sind quasi die Antikörper, die ein Unternehmen aufbauen und gestalten muss, um widerstandsfähig zu sein gegen Unsicherheiten, die man einfach nicht hat kommen sehen. Denn eines ist sicher: Die nächste Krise kommt bestimmt.

Die Referentinnen

Dr. Nicola Jacobshagen, Dozentin Gesundheitsförderung

Dr. Astrid Rimbach, Studiengangsleiterin Gesundheitsförderung

Initiiert von Dr. Sonja Kahlmeier, Departementsleiterin und Leiterin des Forschungsbereichs Gesundheit, und Prof. Dr. Markus Dormann, Direktor Weiterbildung und Leiter Departement E-Didaktik, nimmt die FFHS bei der Webinarreihe ihre Funktion als Wissensvermittlerin zu gesellschafts- und wirtschaftsrelevanten Themen wahr und gibt dabei namhaften Gastrednern eine Plattform. Die Webinare «Wissenschaf(f)t Perspektiven» wurden in Zusammenarbeit mit Public Health Schweiz und Swiss School of Public Health (SSPH+) angeboten.